Die Woche PlusEins in Berlin
Die Förderzeit ist bereits am 01. Oktober zu Ende gegangen. Trotzdem war ich auch in der Woche danach noch fleissig und habe sowohl die Präsentation für den Prototype Fund im Bundesministerium für Bildung und Forschung vorbereitet, als auch in Berlin im Regierungsviertel noch ein paar MitarbeiterInnen aus dem Bundestag getroffen, um ihnen das Projekt persönlich vorzustellen.
Mir fällt immer wieder auf, wie die Menschen, die im „politischen Berlin“ tätig sind - MitarbeiterInnen und Abgeordnete - auf die Bemühungen um Mitwirkung für die BürgerInnen reagieren: skeptisch, zweifelnd, unverständig, ablehnend und teils sogar hochnäsig. Mir wird langsam immer klarer, warum das so ist.
Selbst, wenn man als „unpolitischer“ Mensch irgendwann einmal mit den Leuten im Umfeld der Politik in Kontakt kommt und eventuell sogar in der Politik arbeitet, dann beginnt eine stete und kraftvolle Vereinnahmung durch die Regeln und Mechanismen, die hinter der Abgeordneten- oder Regierungsarbeit stecken. Man kann dann gar nicht mehr die Perspektive einer Normalbürgerin einnehmen, sondern sieht alles rechtfertigend und von der anderen Seite.
Deswegen kommt immer der Hinweis: das ist alles viel komplizierter; die Menschen im Land können das gar nicht nachvollziehen; wir sind die Abgeordneten und wissen es besser. Meistens ergänzt mit hochgezogenen Augenbrauen, wenn man darauf hinweist, dass man es den BürgerInnen doch mal besser erklären könnte, wenn es schon so kompliziert sei.
Die grösste Chance auf Verständnis und die Offenheit für neue Ideen hat man nach meiner Erfahrung bisher bei Agbeordneten oder MitarbeiterInnen, die ganz neu sind und sich selbst im Bundestag noch nicht wirklich zurecht finden. Die, die sich ein anderes, besseres und eventuell auch einfacheres Verfahren wünschen, als das komplizierte „Polit-Schach“, in dem es mehr um aktuelle Taktik, als um das Ziel am Horizont geht.
„Wählt ganz andere Abgeordnete!“ kann ich da am Schluss nur empfehlen…